Warum ist Angeln in Deutschland so teuer?
Share
Angeln ist ein beliebtes Hobby in Deutschland, doch die Kosten, die damit verbunden sind, erscheinen vielen Anfängern und erfahrenen Anglern oft hoch. Warum ist das so? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Hauptgründe für die hohen Preise, insbesondere auf die Gewässerwartung, den Umweltschutz der Vereine und das Nachsetzen von Fischen zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts.
Die Kosten der Gewässerwartung
In Deutschland ist der Zugang zu Angelgewässern streng reguliert. Die meisten Gewässer befinden sich im Besitz von Vereinen oder Pächtern, die für deren Pflege verantwortlich sind. Diese Pflege erfordert nicht nur Zeit, sondern auch erhebliche finanzielle Mittel.
Regelmäßige Pflegearbeiten
-
Uferpflege: Das Freihalten von Angelplätzen und das Zurückschneiden von Bewuchs sind wichtige Maßnahmen, um die Gewässer zugänglich zu halten.
-
Entmüllung: Viele Vereine organisieren regelmäßige Säuberungsaktionen, um Plastik, Schrott und anderen Unrat aus den Gewässern und deren Umgebung zu entfernen.
-
Gewässerkontrolle: Die Wasserqualität wird regelmäßig überprüft, um sicherzustellen, dass das ökologische Gleichgewicht erhalten bleibt.
Diese Maßnahmen sind entscheidend, um das Angeln nicht nur nachhaltig, sondern auch sicher zu gestalten. Sie verursachen jedoch laufende Kosten, die von den Mitgliedsbeiträgen und Angelkarten finanziert werden.
Umweltschutz durch Angelvereine
Viele Angelvereine in Deutschland leisten einen bedeutenden Beitrag zum Umweltschutz. Neben der direkten Pflege der Gewässer setzen sie sich auch für den Schutz von Flora und Fauna ein.
Naturschutzprojekte
-
Renaturierung von Gewässern: Viele Vereine investieren in die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume, indem sie Flussläufe renaturieren oder Kiesbänke anlegen.
-
Schutz von Arten: Durch spezielle Maßnahmen, wie das Anlegen von Laichplätzen, wird der Fortpflanzung von Fischen gezielt geholfen.
-
Aufklärung und Schulung: Vereine organisieren Veranstaltungen, um über nachhaltiges Angeln und den Schutz der Natur aufzuklären.
Gesetzliche Vorgaben
Darüber hinaus müssen sich Angelvereine an strenge gesetzliche Vorschriften halten, beispielsweise im Bereich des Fischereigesetzes oder der Wasserrahmenrichtlinie der EU. Die Einhaltung dieser Vorschriften ist oft mit hohen Kosten verbunden.
Nachsetzen von Fischen: Für ein ökologisches Gleichgewicht
Ein weiterer wichtiger Kostenfaktor ist das sogenannte "Besatzmanagement". In vielen Gewässern reicht die natürliche Fortpflanzung der Fische nicht aus, um einen stabilen Fischbestand zu gewährleisten. Daher werden regelmäßig Fische nachgesetzt.
Warum ist das Nachsetzen notwendig?
-
Natürliche Bedingungen: Durch menschliche Eingriffe, wie den Bau von Wehren und Staustufen, können viele Fische ihre Laichplätze nicht mehr erreichen.
-
Hoher Angeldruck: Besonders beliebte Gewässer werden intensiv befischt, was die Fischbestände stark reduziert.
-
Erhalt der Artenvielfalt: Durch das Nachsetzen von bedrohten Fischarten wird deren Bestand gesichert.
Wie erfolgt das Nachsetzen?
Das Nachsetzen von Fischen erfolgt in enger Abstimmung mit Fischökologen und unter Berücksichtigung des ökologischen Gleichgewichts. Dies garantiert, dass die Besatzmaßnahmen nachhaltig sind und keine invasiven Arten eingeschleppt werden.
Fazit
Die hohen Kosten für das Angeln in Deutschland lassen sich durch die umfangreichen Aufgaben erklären, die Angelvereine und Pächter übernehmen. Von der Gewässerwartung über den Umweltschutz bis hin zum Nachsetzen von Fischen tragen sie dazu bei, dass unsere Gewässer intakt bleiben und das Angeln auch für zukünftige Generationen möglich ist. Diese Maßnahmen sind essenziell, um ein Gleichgewicht in den Gewässern zu bewahren und die Natur zu schützen – auch wenn sie ihren Preis haben.