Welsangeln im Sommer – Taktik bei Hitze & Niedrigwasser

So fängst du die Giganten, wenn andere kapitulieren

Sommer, Sonne, Hitze – für viele Raubfische ist das die schwierigste Zeit des Jahres. Doch für Welsangler beginnt jetzt die Hochsaison!
Der Wels liebt warmes Wasser und zeigt gerade in den Sommermonaten beeindruckende Aktivität.
Allerdings erfordert Welsangeln bei Hitze und Niedrigwasser Fingerspitzengefühl – sowohl bei der Platzwahl als auch bei der Köderpräsentation.

In diesem Beitrag erfährst du, wo sich Welse im Sommer aufhalten, welche Köder jetzt fangen und welche Taktiken dich ans Limit bringen – im besten Sinne.

Welse im Sommer – Aktiv, aber standorttreu

Welse sind im Sommer besonders aktiv, fressen häufiger und ziehen teilweise große Strecken.
Dennoch bleiben viele Exemplare ortstreu, wenn sie ausreichend Nahrung und Schatten finden.

Typische Sommerstandorte:

  • Tiefe Gumpen & Strömungsschatten in Flüssen

  • Überhängende Bäume & Wurzelbereiche

  • Wehre, Staustufen und Einläufe (Sauerstoff!)

  • Nachts: flachere Buchten und Uferzonen

💡 Tipp: Bei starkem Niedrigwasser konzentrieren sich die Fische auf tiefe Restlöcher – dort lohnt sich Geduld.

Nachtangeln – die magischen Stunden

Welse sind dämmerungs- und nachtaktiv. Bei Hitze sind die Nächte die beste Zeit, um sie gezielt zu beangeln.
Ab etwa 22 Uhr ziehen sie auf Nahrungssuche – meist leise, aber sehr gezielt.

Optimale Zeiten:

  • Nach Gewittern oder warmen Regenschauern

  • Nach Sonnenuntergang bis in die frühen Morgenstunden

  • An windstillen, warmen Nächten

💡 Profi-Tipp: Wenn du platschende Geräusche oder rollende Fische hörst, bist du richtig – dort sind Welse auf Jagd.

Köderwahl im Sommer

Welse sind Opportunisten – im Sommer reagieren sie auf Geruch, Bewegung und Vibration.

Top-Köder:

  • Köderfisch (frisch oder halbiert) – Klassiker am Grund

  • Tauwurmbündel (bis zu 10 Würmer) – besonders in trübem Wasser effektiv

  • Kunstköder: große Gummifische, Vertikalköder oder Klopfmontagen

💡 Tipp: In stehenden Gewässern wirken aktive Gummifische und Clonk-Teaser besonders gut. Im Fluss dagegen punktet starker Geruch durch natürliche Köder.

Montage & Technik

Beim Welsangeln gilt: robust, sicher, zuverlässig. Sommerwelse kämpfen brutal – wer spart, verliert.

Grundmontage:

  • 2,85–3,00 m starke Welsrute (300–600 g WG)

  • Stationärrolle (10.000er) oder Multirolle

  • 0,50–0,60 mm Geflecht (70–100 kg Tragkraft)

  • Vorfach aus Kevlar oder Mono (1,0–1,2 mm)

  • Stabiler Einzelhaken oder Doppelsystem

💡 Tipp: Bei starkem Bewuchs immer mit Abrissschnur am Blei fischen – so bleibt der Fisch im Drill frei beweglich.

Niedrigwasser & Hitze – so passt du dich an

Sommerliche Hitze und Niedrigwasser können Gewässer extrem verändern. Sauerstoffmangel, Algenblüte und klares Wasser erschweren das Angeln.

Strategien:

  • Suche Bereiche mit Frischwasserzufluss oder Schatten

  • Fische nachts oder in den frühen Morgenstunden

  • Verwende stark riechende Köder und weniger Lärm

  • Meide flache, stehende Bereiche bei extremer Hitze

💡 Extra-Tipp: Nach kurzen Sommergewittern sind Welse oft in Beißlaune – das Eintrüben des Wassers aktiviert ihren Jagdinstinkt.

Alternativ: Vertikalangeln & Klopfen

Wer gezielt aktiv angeln will, kann Welse im Sommer auch vertikal beangeln – vom Boot aus oder an tieferen Kanten.

Erfolgreiche Methoden:

  • Klopfen mit Wallerholz – erzeugt Druckwellen, die Welse anlocken

  • Vertikalangeln mit Teasern oder Gummifischen

  • Driften über tiefe Löcher und Rinnen

💡 Tipp: Besonders effektiv ist das Klopfen bei leicht trübem Wasser und Temperaturen um 22–26 °C.

Sommerzeit ist Welszeit

Wenn andere Fische in die Sommerpause gehen, kommt der Wels richtig in Fahrt.
Mit Geduld, Erfahrung und robustem Tackle kannst du in warmen Nächten wahre Giganten überlisten.

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